Viele Menschen brauchen permanente Beschäftigung. Rund 25% der Jugendlichen gaben in früheren Studien an, dass sie auch deshalb rauchen, „weil sie nicht wissen, wohin mit den Händen.“
Passend zum Welt-Nichtrauchertag kann vermeldet werden, dass der ungesunden Gewohnheit des Rauchens ein neuer Trend aus den USA entgegengesetzt wird: der Fidget Spinner, eine handtellergroße Scheibe mit Seitenarmen und Kugellager, die geschickt zwischen Daumen und Zeigerfinger gedreht und balanciert wird.
Der Hype um den Fidget Spinner ist vor etwa einem halben Jahr ausgebrochen und hat es auch schon zu uns geschafft. Ursprünglich war das Spielzeug dazu gedacht, die jungen BenutzerInnen von Nervosität und Angst abzulenken und die Aufmerksamkeit zu fokussieren. Mit dem Spinner könnte jedoch auch eine neue Fingerbeschäftigung für Erwachsene Einzug halten, die mit dem Rauchen in Konkurrenz treten könnte: Der Hersteller sieht den Einsatz des Produkts auch als Mittel, Stress abzubauen und lästige Abhängigkeiten loszuwerden, wie etwa Nägel beißen oder Rauchen.
Der Fidget Spinner bietet beim Bestreben, mit dem Rauchen aufzuhören, willkommene Ablenkung, wenn die Sehnsucht nach einer Zigarette akut wird. Er lenkt den Fokus vom Rauchverlangen weg und gibt der Hand etwas zu tun. Zudem ist die neue Beschäftigungstherapie geruchsarm, billig und so klein, dass sie in die Hosentasche passt und immer mitgeführt werden kann.
Noch sieht man hierzulande nur wenige Erwachsene mit dem Spielzeug. Aber vielleicht ändert sich das noch, denn das Forbes Magazin rief den Fidget Spinner bereits Ende 2016 zum „Must-Have Office Toy For 2017“ aus.
„Nach dem Vorbild der Markendifferenzierung der Zigarettenanbieter sollten für jedes erwünschte Image passende Geschicklichkeitsspiele zur Beschäftigung der Hände - und natürlich auch zum "Angeben" - angeboten werden. Irgendwie fallen ja auch die Smartphones in diese Kategorie und leisten damit auch ihren Beitrag zur Reduktion des Zigarettenkonsums“, meint der Motivforscher Mag. Michael Praschl, der sich seit vielen Jahren für eine positive Motivation zum Nichtrauchen einsetzt.
Link zum Artikel: Ist eine Reduktion des Mundrauchens gesellschaftlich erwünscht?
Kontakt: Mag. Michael Praschl institut@mipra.at